BEGINNEN WIR ZU ATMEN Menschen, die an COPD leiden, atmen schneller als Gesunde. Statt etwa 16 Atemzügen pro Minute wie beim Gesunden, atmen Sie in Körperruhe oft mehr als 20 mal pro Minute ein und aus. Beim Einatmen gelangt sauerstoffreiche Luft in die Lunge. Dieser Weg führt über Nase und Mund in die Luftröhre und dann in die Bronchien. Die Bronchien verzweigen sich wie die Äste eines Baumes und bringen die Luft zu den Lungenbläschen, den sogenannten Alveolen. In den Alveolen gelangt der Sauerstoff (chemische Bezeichnung O2) aus der eingeatmeten Luft ins Blut. Gleichzeitig wird das von allen Zellen des Körpers produzierte Abfallgas Kohlendioxid (chemische Bezeichnung CO2) aus dem Blut in die Luft der Alveolen abgegeben. Blut und Luft sind in den Alveolen nur durch eine ganz dünne Zellschicht voneinander getrennt, sodass der in der Einatemluft enthaltene Sauerstoff hier gegen Kohlendioxid ausgetauscht werden kann. Beim Ausatmen gelangt die nun mit CO2 beladene, sauerstoffarme Luft über Bronchien, Luftröhre, Mund und Nase wieder nach außen. Da die Luft, die wir einatmen fast kein CO2 enthält, verdünnt sich dieses Abfallprodukt ganz rasch und beim nächsten Atemzug gelangt wieder sauerstoffreiche, fast CO2-freie Luft in die Lunge. Übrigens: Der Sauerstoffgehalt der Luft liegt immer und überall bei 21%, egal ob in der Wohnung, im Wald oder am Ufer eines Sees. Die restlichen 79% sind Stickstoff, den wir für unsere Atmung nicht brauchen. Daher verbessert das Öffnen des Schlafzimmerfensters zwar die Luftqualität, weil verbrauchte Luft ins Freie gelangen kann, erhöht aber nicht den Sauerstoffgehalt der Raumluft. Genauso ist es bei einem Spaziergang im Wald. Auch dort besteht die Luft nur zu 21% aus Sauerstoff. Weil sie aber weniger Auspuffgase und andere Schadstoffe enthält, haben wir das Gefühl, im Wald Sauerstoff zu tanken. Die Pumpe, die Sauerstoff in die Lunge hinein- und Kohlendioxid aus der Lunge herausbringt, ist das Zwerchfell - unser wichtigster Atemmuskel.